Siegener Zeitung, 30.08.2004

Neue Höchstform

Damaris Joy und Werner Hucks erfolgreich in Holland

Die Siegener Band Damaris Joy und der Siegener Gitarrist Werner Hucks sind jetzt mit großem Erfolg bei der Abendgala des internationalen "Christian Artists Seminar" im holländischen Doorn aufgetreten. Seit 24 Jahren findet das einwöchige Seminar statt, zu dem sich einige hundert Musiker, bildende Künstler und Teilnehmer aus Europa und den USA zum Gedankenaustausch treffen. In diesem Jahr gehörten sogar Exil-Iraner zu den Teilnehmern.

Die Konzerte spiegeln die Vielfalt der europäischen und internationalen Musikszene wider und überraschen mit faszinierend neuen Eindrücken. Werner Hucks bot einige Stücke seiner neuen CD und wurde dabei unterstützt durch Helmut Jost am Bass, der auch die CD produziert hat, dem Dortmunder Jazz-Sänger Hauke Hartmann und den Perkussionisten Dick le Mair aus Holland. Das Publikum reagierte mit Standing Ovations auf den 20-minütigen souverän gespielten Kurzauftritt.

Der Abschluss des Konzertabends war Damaris Joy vorbehalten, die letztmalig vor 16 Jahren bei einem Christians Artists Seminar auftraten und sich nun mit den Songs der neuen CD und der veränderten Besetzung erstmals wieder auf der europäischen Ebene präsentierte. Schon beim ersten Ton ging das Publikums begeistert mit. Unterstützt durch den holländischen Profi-Perkussionisten Dick le Mair lieferte die Siegener Band einen beeindruckenden Set ab. Für den letzten Song wurde der amerikanische Sänger Matthew Ward auf die Bühne gebeten.

Matthew Ward war das Stimmwunder der in den 80er Jahren sehr populären amerikanischen Formation 2nd Chapter of Acts, die auf ihren Tourneen auch in der Siegerlandhalle gastiert hat. Seine Stimme erinnert sehr stark an Stevie Wonder, weist aber eine sehr eigenständige Farbe auf. In Doorn boten Ward und Damaris Joy den Song "Takin' it to the streets" von den Doobie Brothers, in dem Matthew Wards vokalistische Fähigkeiten ideal zur Entfaltung kommen konnten.

Mit ihrem Auftritt beim "Christian Artists Seminar" knüpft die Siegener Band an ihre internationalen Erfolge an und konnte sich schon über die Einladung zum nächstjährigen Seminar freuen. In 2005 feiern Damaris Joy ihr 30-jähriges Jubiläum. Der Auftritt in Holland bewies, dass die Band zu einer neuen Höchstform gefunden hat und sich auf internationalem Parkett bestens behaupten kann.

21.-26.08.2004
Konzert: 23.08.2004
NL-Doorn, Christian Artists Seminar


Ganze 16 Jahre ist es her, dass Damaris Joy im August 1988 bei "Christian Artists" auf Wiedersehen gesagt hat. Damals hat wohl niemand gedacht, dass es jemals ein Wiedersehen geben würde. Dass dies in 2004 so vorzüglich gelang, das verdient, festgehalten zu werden: Es war ein phänomenales Comeback mit hellauf begeisterten Resonanzen von Publikum und Künstlern. So eindrucksvoll scheint sich bei CA noch nie jemand wieder zurückgemeldet zu haben. Schon beim ersten Ton hielt es niemanden mehr auf den Stühlen, alles bewegte sich und machte begeistert mit.

Das Publikum konnte nicht nur eine Band "in vollem Saft" hören, sondern erlebte zugleich auch eine Premiere, denn Damaris Joy präsentierte sich erstmalig mit einem Perkussionisten. Dick le Mair, Profimusiker aus Holland und alter Freund der Band ließ es sich nicht nehmen, sein ganzes "Gerödel" an den Start zu bringen und für den amtlichen Groove zu sorgen. Das Ergebnis war äußerst hörenswert; es kann durchaus sein, dass man Dick le Mair zukünftig öfter bei DJ hören wird.

Und weil es so schön war, passte die Überraschung des Abends um so besser ins Bild: Beim letzten der vier Titel (beim CA-Seminar darf jeder nur 20 Minuten spielen...) enterte Matthew Ward die Bühne und übernahm den Leadgesang für den Titel "Takin' It To The Streets" - ein Hit der Doobie Brothers, der Matthew Ward's herausragenden stimmlichen Fähigkeiten geradezu auf den Leib geschneidert ist.

Matthew Ward? Ist das nicht...? Ja, der Name Ward (Annie, Nellie, Matthew) ist untrennbar mit einer der bekanntesten und prägendsten Formationen der internationalen christlichen Musikszene verbunden: 2nd Chapter of Acts (USA). Die LPs von "2nd Chapter", Barry Mc Guire und Phil Keaggy lösten Mitte der 70-er Jahre in Europa eine Welle der Begeisterung aus und trugen wesentlich zur ersten Blütezeit christlicher Musik in Europa bei.

Wie kommt nun eine deutsche Band dazu, sich einen so promimenten Menschen zu "angeln", ihn (ohne Probe...!) auf die Bühne zu "zerren" und das mit guten Abendkonzerten überaus verwöhnte Publikum mit einem solchen Highlight zu überraschen? Das "Geheimnis" liegt in der Vergangenheit, denn als "2nd Chapter of Acts" in den 80-er Jahren auf dreiwöchiger Europatournee war, nutzten sie die Technik und das Trucking von Damaris Joy... 3 Leute der Band waren damals als Roadies mit auf Tournee. Der damalige Soundingenieur von DJ hat zudem einige Monate später "2nd Chapter" auf USA-Tournee begleitet...

Mit einer solchen gemeinsamen Vergangenheit war es natürlich einfach, diesen Coup klammheimlich "einzustielen". Das Publikum in Doorn hatte seine helle Freude an dieser besonderen Form der deutsch-holländisch-amerikanischen Zusammenarbeit, wobei sicherlich auch eine Rolle gespielt hat, dass in 2004 in Doorn nur sehr wenig Bands aufgetreten sind. Jeder, der ordentlich "Krach" machen konnte, konnte nur positiv auffallen. Und wenn dann noch so Besonderes geboten wurde wie beim Auftritt von Damaris Joy mit Dick le Mair und Matthew Ward, dann bleibt dies sogar nachhaltig in positiver Erinnerung.

Für uns ist mit dem gemeinsamen Auftritt mit Matthew Ward ein Traum in Erfüllung gegangen. "2nd Chapter of Acts" sind für uns musikalische Vorbilder gewesen - der Song "You're The Future And The Past" war damals unsere Verbeugung vor den gesanglichen Leistungen der drei Ward-Geschwister. Damals gab es sogar Überlegungen, die drei den Refrain singen zu lassen... Aber es brauchte noch 20 Jahre, bis dies in annähernder Form Realität werden konnte. Matthew Ward zeigte sich sehr begeistert von der Band. "Die können ja richtig gut spielen", war sein Kommentar zu seiner Frau, als die ersten Töne von DJ erklangen. Er hat es offensichtlich nicht bereut, sich für den Überraschungs-Coup zur Verfügung zu stellen, und das alles ohne gemeinsame Probe und ohne Soundcheck. Die einzige Vorbereitung bestand darin, sich sich Helmut und Matthew während des Abendessens über die Melodieführung und die entsprechende Aufteilung der Worte verständigten...

Das Christian Artists Seminar feiert in 2005 das 25-jährige Jubiläum. DJ wird kräftig mitfeiern und die eigene Jubiläumszahl 30 einbringen - die Einladung für 2005 liegt schon vor...