Green Audio aus Werdohl war seinerzeit ein angesagter Hersteller von Lautsprecher-Boxen aller Art, aber auch von Bass-Amps und Endstufen. Auf diesem Bild sind 3 unserer 4 Monitorboxen zu sehen (die Bass-Anlage im Hintergrund passt gut, sie stammte zufälligerweise auch von Green Audio
). Wie der Name schon sagt, spielte die Farbe Grün eine wesentliche Rolle. Man verwendete ein in diesem Farbton beschichtetes Multiplex-Holz und setzte sich damit deutlich von den Produkten sämtlicher Mitbewerber ab.
Die oben abgebildeten Monitorboxen waren jedoch keine "Standard-Ware", sondern sie wurden extra für uns gebaut. Die Bestückung bestand aus je zwei 8"-Lautsprechern von Electro Voice und einem leistungsfähigen Hochton-Horn der Firma D.A.S.. Die Lautsprecher waren einzeln mit einem Frontgitter geschützt, auf dem die magischen Buchstaben "GA" aufgedruckt waren und das sozusagen doppelt. Damit hatten die Monitore schnell ihren Spitznamen weg, wir nannten sie nur "die GaGa's"
Auf diesem Bild kann man eine der kleinen Monitorboxen erkennen (kleine Hilfe: direkt linkerhand der Toms unterhalb der E-Drum-Pads auf Höhe der Snare
). "Klein" ist natürlich immer relativ. Auch zwei Achter plus Tweeter im Holzgehäuse mit Case-Fittings brauchen ihren Platz und wiegen ihre Kilos.
Wir hatten im Laufe der Jahre selbstverständlich auch andere "Wedges" am Start. 12-Zoll, 15-Zoll mit Tweeter oder Horn. Aber zufrieden waren wir damit nie (die Technik war damals allerdings auch alles andere als ausgereift). Es wurde immer offensichtlicher, dass für unseren mehrstimmigen Gesang kleinere Lautsprecher geeigneter waren.
Green Audio war damals bereit, uns aus vorhandenen Lautsprecher-Gehäusen vier Prototypen zu bauen. Ralf Freudenberg lieferte dazu die technischen Spezifikationen. Gewisse Ähnlichkeiten mit Monitoren, die "Toto" auf ihrer Welt-Tournee eingesetzt haben, waren weder zufällig, noch unbeabsichtigt
(allerdings waren dort 2"-Hörner am Start, bei uns nur 1"-Hörner).
GaGa, GaGa
Die Tests verliefen sehr positiv, und dann wurden 4 roadtaugliche "GaGa's" exklusiv für uns gebaut. Wir entschieden uns für eine senkrechte Anordnung der beiden Lautsprecher, um die Gehäuse so kompakt wie möglich zu halten. Die Monitore ließen sich so auch in zwei Winkeln aufstellen.
Ergänzend zu den "richtigen" Monitoren realisierten wir einen separaten Monitormix, was seinerzeit für tourende Bands recht innovativ war. Das Monitorpult, ein Peavey 12-6, stand auf der Bühne, wir regelten alles selbst. Natürlich gab es auch EQs für jeden Monitorweg (2x MXR 31-Band und 1x MXR 2x 15 Band), die Monitore wurden mit DAUB-Endstufen betrieben.
Vier Monitore, fünf Musiker da fehlt doch noch was!? Jein. Einer der vier Monitore war normalerweise eigentlich überflüssig, denn nur an den Positionen Bass, Gitarre und Keyboards rechts wurden Monitore gebraucht, die beiden anderen Musiker (Drums, Keyboard links) orientierten sich am Bühnensound, in dem eigentlich alles überall zu hören war. Auch die PA konnte man ja meist mithören. Die Monitore wurden als Unterstützung des Bühnensounds eingesetzt, d.h. sie dienten speziell dazu, die bis zu vierstimmigen Gesänge "verständlich" in den Bühnensound einzubetten. Aber sie hielten auch Snare und Bassdrum aus.
Und das funktionierte auch jedes Mal, wenn Damaris Joy mit anderen unterwegs war (Bild oben: Matthias Gemeinhardt aus der DDR, Bild unten: theophiles) Auch für die drei Musiker = Sänger von theophiles bei gleichzeitiger Begleitung durch Damaris Joy reichten die "GaGa's" vollkommen aus. Und wenn mal gar kein Platz war auf der Bühne, dann stellte man die "GaGa's" einfach dicht nebeneinander, wie auf diesem Bild von der Tournee mit Clemens Bittlinger:
Auch auf diesem Bild sind die 4 Monitore gut zu erkennen. Es spielt gerade die Band Avocado, der Aufbau ist aber auch schon fertig für Damaris Joy, was man unschwer an den beiden Keyboard-Ständern vorne links und hinten rechts erkennen kann. Das Bild stammt von einem Open-Air-Konzert im Siegener Schlosspark. Seinerzeit kam man noch mit einem LKW zur Spielfläche
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