4 Trucks haben die Band im Laufe der Jahre begleitet bzw. befördert. Der erste eigene Truck war ein ehemaliges Post-Fahrzeug (ein Daimler-Benz 406), dessen Farbgebung nicht nur auffällig war, sondern auch für Verwirrung sorgte. Als wir im Sommer 1979 mit dem "Post-Auto" mitten in der Nacht über die Grenze wollten nach Holland, gab es doch sehr verwunderte Blicke bei den Zollbeamten
Daraufhin haben wir diesem Truck eine andere Farbgebung verpasst er wurde orange lackiert. Weil das Equipment immer größer und schwerer wurde, stiegen wir nach zwei Jahren um auf einen betagten DB 808 mit Kasten und Hebebühne, aber dieses Fahrzeug war wohl zu alt für den Dauerstress. Wir spielten damals bis zu 80 Konzerte pro Jahr
Hier eine kleine (unangenehme) Erinnerung:
22.+23.11.1980, Selb
Das Wochenende in Selb ist uns insofern in schlechter Erinnerung geblieben, als dass unser Truck auf der Rückfahrt am Sonntagmittag einfach liegen blieb. Es dauerte Stunden, bis die Druckluft-Anlage wieder repariert werden konnte. Spät in der Nacht des Sonntags trafen wir dann wieder zu Haus ein
Von dem 808 gibt es ein paar Fotos, vor allem ist er jedoch anderweitig "zu Ruhm gekommen": Er ziert das Cover-Motiv des 1980 aufgenommenen Albums "Damaris Joy live". Auf diesem Bild stehen "alt & neu" einträchtig nebeneinander. Der weiße Truck war noch nicht angemeldet, auch hatte er noch seine Beschriftung "7 Berge frisch"
Ergänzend zu dem "weißen Truck" schafften wir uns ein weiteres Fahrzeug an einen Ford-Bus mit erweiterter Höhe, Überlänge und Doppelreifen hinten. Der Ford-Bus wurde mit Original-Bussitzen ausgestattet und diente uns als "Mannschafts-Transporter". Ein Bildmotiv ist leider nicht erhalten geblieben. Sehr lange waren wir mit diesem Fahrzeug aber nicht unterwegs. Es hatte einen Diesel-Motor, der schon ziemlich verschlissen war. Man musste immer mit einschlägig bekannten Sprays nachhelfen, damit der Motor ansprang
Ab 1981 folgt eine Zeit mit Miet-LKWs, aber nachdem uns die Firma InterRent (heute Europcar) mehrfach einen LKW mit Plane statt "Kasten" aufs Auge drückte
schauten wir uns um nach einem "neuen" (gebrauchten) Truck. Es wurde ein DB 508 der Firma WeberHaus mit Passagierkabine, den wir mit einem langen Anhänger (Doppelachse) ergänzten. Von dem kompletten Gespann gibt es leider keine Bildmotive, der Truck selbst wurde mal "am Rande" eines Open-Air-Konzertes mitfotografiert und bei der Durchfahrt zu einem Schloss.
1984 ergab sich die Möglichkeit, im Ruhrgebiet einen wenig genutzten DB 608 mit Überlänge und Überbreite zu erwerben. Ein irgendwie hässliches Auto, aber riesengrooooß
Nach Gelb, Orange und 2x Weiß war dann Schwarz als Fahrzeugfarbe angesagt. Die Aktion lief exakt in der Zeit, als wir im Frühherbst 1984 in den Hermes-Studios an unserem dritten Album "With Compliments" arbeiteten.
Das Fahrzeug war toll, aber es hatte nur 3 Sitzplätze in der Standard-Fahrerkabine
Wir mussten es also für unsere Zwecke umbauen lassen, d.h. die Rückwand zur Fahrerkabine wurde nach hinten versetzt (die alte entfernt, eine neue solide Konstruktion angebracht), es wurden 2 Fenster eingebaut und wir besorgten uns auf Schrottplätzen exakt 6 Vordersitze von ausgemusterten Audi 80, die uns ein Karosserie-Spezialist auf Gestelle montierte und im Fahrgastraum befestigte mit aller Funktionalität von PKW-Vordersitzen! Der komfortable Original-Fahrersitz wurde natürlich weiter genutzt, der Truck bot nun Sitzgelegenheit für 7 Personen. Später wurde sogar noch eine Klimaanlage auf dem Dach angebracht.
Der Umbau brauchte allerdings seine Zeit. Für die erste Finnland-Tournee im Oktober 1984 mussten wir ersatzweise den Truck von "Eternity" nutzen, der auf dem folgenden Bild aus dem Jahre 1980 neben der Bühne des "Kamperland Muziekfestivals" geparkt ist. Dieser Truck stand viele Jahre im Dienst der Band "Oasis" von "Youth for Christ".
Die Umbauten machten das Reisen für uns recht komfortabel, was aber auch notwendig war angesichts der wachsenden Verpflichtungen in weiter entfernten Gegenden und im Ausland. Mehr als 80 km/h durften wir offiziell ja nicht fahren. Nach Stuttgart waren wir beispielsweise gut 4 Stunden unterwegs. Hier drei weitere Bilder des schwarzen Trucks, der uns bis Ende 1988 viele tausend Kilometer quer durch halb Europa transportiert hat:
Schweiz, 1986
Finnland, 1985
Schweiz, 1987
Das dritte Bildmotiv zeigt die Laderampe aus Edelstahl, die wir uns für dieses Fahrzeug anfertigen ließen. So konnten wir die Cases bequem in den Truck rollen und beim Aus- und Einladen auch schon mal ein paar Treppenstufen galant überbrücken. Manchmal konnte man auch an die Bühne heranfahren oder direkt in den Saal ausladen. Die Laderampe hat uns allerbeste Dienste geleistet!
So prima und praktisch dieses Fahrzeug war für uns wir können dafür dankbar sein, dass wir damit nie einen Unfall hatten (kritische Situationen gab es mehr als genug!). Der Truck hatte lediglich Trommelbremsen und wenn 6 Tonnen Gewicht irgendwo gegenprallen, dann hätte uns die Rückwand im Fahrerhaus nicht wirklich schützen können. Das Equipment hätte uns erschlagen oder erdrückt
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