Open Door, 1987

Open Door

Ab Mitte der 80-er Jahre gehörte Damaris Joy zum "Inventar" des Christian Artists Seminars im holländischen De Bron. Sozusagen die "Vorzeige-Band", die auch auf internationaler Ebene eine einzigartige Stellung hatte. Die Band trat auf mehreren Auslandsfestivals mit internationalem Line-Up auf, mit Charlotte Höglund, Paul Field, Adrian Snell, Jukka Leppilampi, Albino Montisci, Rodney Cordner und anderen gab man sich "die Klinke in die Hand". Norwegen, Finnland, Frankreich, Holland und die Schweiz wurden fast normale Eintragungen in den Terminkalendern. Entsprechend entschloss sich die Band, das nächstmögliche Album ganz in englischer Sprache zu veröffentlichen.

Das Ergebnis war "Open Door" - seinerzeit einer der ersten "christlichen CDs" (korrekterweise muss man aber betonen, dass die Scheibe zunächst als LP und MC veröffentlicht worden ist und später erst als CD). Als es so weit war, war es irgendwie schon ein komisches Gefühl, keine "richtige Platte" mehr in den Händen zu halten... Wir erhielten die ersten CD-Exemplare auf dem Weg zu einem Konzert, d.h. wir mussten irgendwo an einen Bahnhof fahren (es könnte Herne gewesen sein) und in der Güterabteilung ein Paket abholen, das Thomas Adam dann als Erster "lechzend" aufriss und das Objekt der Begierde triumphierend im Truck herum zeigte. Er wusste was er tat, denn hatte damals schon einen CD-Player... Aber wir anderen wussten nicht, wie wir diese komischen Dinger in unserem "Platten-Case" unterbringen sollten, denn der war speziell für LPs gebaut und die CDs passten da irgendwie gar nicht da rein...

Das Album wurde international - wie gehofft - begeistert angenommen, irgendwann gab es sogar auch eine Sub-Verlegung im "Hochland der Musikszene" in England. Die Band wurde damals in England für ihr langjähriges Wirken ausgezeichnet (nominiert, nennt man das), aber dies blieb ein Anekdötchen am Rande. Den größten Erfolg hatte die CD zweifellos in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie verkaufte sich insgesamt 8.000 mal.

Nach den verschiedenen Versuchen in den Jahren zuvor war die Band mit "Open Door" erstmals mit genügend finanziellen Mitteln ausgestattet, das Album vollständig in einem "richtigen Studio" und einem "richtigen Toningenieur" aufzunehmen. Charlie Schade als Toningenieur und die Hermes-Studios und Kamen haben dem Album ihren Stempel aufgedrückt. Der "Sound" (wobei dies sicherlich auch die musikalische Komponente umschloss) wurde hoch gelobt und ist auch heute noch anhörenswert.

Seinerzeit stand dieses Album qualitativ alleine auf weiter Flur. Nach dem Exitus von "Deliverance" (1980), die ein großes Vorbild waren für die Band, hatte keine deutsche Band mehr ein Album veröffentlicht, das im internationalen Rahmen wahrgenommen wurde. Mit "Open Door" trat Damaris Joy so in gewisser Weise in die Fußstapfen von Deliverance, was wir als große Ehre empfunden haben.

"Open Door" enthielt einige Titel, die nur für die CD geschrieben worden sind. Die Band hat sich immer mal wieder daran versucht, diese Songs auch live zu spielen, aber so richtig hat dies nie funktioniert... (es handelt sich um die ausgefalleneren der Songs). Bis auf den Song "You're So Good To Me", der erst in deutscher Sprache vorlag, wurden alle Titel für das Album neu geschrieben. Frieder Jost trat bei "Open Door" übrigens erstmals wieder seit "Revive Us" als Komponist von 3 (!) Songs in Erscheinung - auch der Titelsong stammt aus seiner Feder!

Angedacht war übrigens seinerzeit, dass das "Open Door" nachfolgende Album ganz in deutscher Sprache veröffentlicht werden sollte (als "versöhnliche Geste"). Aber durch die überwältigende Akzeptanz von "Open Door" zeigte sich, dass das mit dem Englischen dann doch nicht mehr soooo ein Problem war.

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Recordings + Mix Februar 1987: Hermes-Studios, Kamen (Hans Rolf "Charlie" Schade)

Produktion: Helmut Jost

Besetzung:

Thomas Adam (drums, percussion, synthesizer & sequencer programming)
Frieder Jost (vocals, guitars)
Helmut Jost (vocals, bass)
Hans-Martin Wahler (vocals, keyboards)
Karl-Friedrich Wahler (vocals, keyboards)

Ralf Freudenberg (sound)

Peter Schulte (saxophone)
Charlie Schade (synthesizer & sequencer programming)

© 1987, Lord Records, Verlag Schulte & Gerth, Asslar



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