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Rezensionen
12) Musik & Message, 1/03

Eigentlich konnte ich es kaum glauben, was da auf meinem Tisch landete: Eine CD von Damaris Joy – als Neuerscheinung!

Die ehemalige Gospelrock-Band Nummer 1 in Deutschland wieder zusammen? Jugendträume wurden wach, Erinnerungen an viele Songs von DJ und die 70-er und 80-er Jahre. "Limited Edition" heißt ihr neues, erstes Werk nach immerhin einer Pause von 15 Jahren! 2.500 Zuhörer sahen im Dezember 1988 ihr Abschlusskonzert in Siegen – und jetzt eine limitierte Ausgabe?

Ihr Titelson "Limited Edition" zeigt gleich den Weg auf: Konsequent weiter entwickelt und in heutige Musikqualitäten transferiert, rockig, bluesig, straight – die Musik marschiert. Wenn sie sich auch nicht gleich aufs erste Mal jedem ganz erschließen wird und sehr kompakt produziert wurde, die einzelnen musikalischen Karrieren lassen sich nicht verheimlichen. Unschlagbar ist nach wie vor die Stimme von Helmut Jost, die soulig durch die Songs führt und im mehrstimmigen Gesang richtig Gas gibt.

Insgesamt wechseln sich Rock, Soul und Gospel permanent ab, überraschende musikalische Gags tauchen ebenso auf wie unerwartete Refrains. Je länger die CD im Player liegt, desto besser wird sie. Sehr rau und ehrlich produziert, mit wenig Rücksicht auf die Leadvocals. Umso mehr rentiert sich ein Blick in die Texte, die der Musik entsprechen: Ehrlich, gerade, frei heraus. Kein Fastfood, sondern was zum Beißen. Mein Resümee: Nach sehr kritisch gehörten ersten Takten, nach der Frage: Warum?, nach dem erneuten Einlegen - dann endlich erschließt sich die Musik: Kantig, eckig, urig! Mit Balladen spielen dann Damaris Joy die Hörer in die Realität zurück.

Fazit: Für Musiker fast ein Muss!

Gerhard Richter

11) CVJM-Nachrichten (Landesverband Bayern), 01-02/2003

1988 sagten sie auch in Bayern bei einer großen Tournee "Farewell" - über ein Jahrzehnt später sind sie wieder da: Damaris Joy, eines der Urgesteine der christlichen Musikszene Deutschlands. Sie wollen zu einer musikalischen Reise in die Zukunft einladen und dabei Gegenwart und Vergangenheit nicht außer Acht lassen. Und wer Damaris Joy noch kennt, weiß, dass ihm nicht zuviel versprochen wird: Mainstream-Rock und biblisch fundierte Texte. Die fünf Musiker sind sich auch nach all den Jahren noch bewusst, dass sie aus Gottes Gnade leben und können trotzdem die Gestrauchelten unserer Gesellschaft nicht eben mal links liegen lassen. Musikalisch klingt die Neue von Damaris Joy leider wie die Alten: ansprechende Arrangements, aber ohne neue musikalische Einfälle.

Volker Grüner

10) CCM-Rezis, 07.07.2002

Nein, der CD-Titel "Limited Edition" weist nicht auf eine limitierte Pressung hin, sondern hat ausschließlich inhaltliche Gründe! Dazu weiter unten mehr...

Erst einmal: Damaris Joy steht wieder auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Nach über zehn Jahren Abstinenz von der christlichen Szene hatten sie bereits vor zwei Jahren wieder erste öffentliche Auftritte zusammen. Damaris Joy gehörte einmal mit zum Urgestein der christlichen Musikszene in Deutschland. Zuerst in ihrer Heimat, dem Siegener Land, dann auch bundesweit. Halt, bundesweit? Nein, nicht ganz, denn mir war es bis 1989 nicht vergönnt, was von dieser Band zu wissen, denn der Osten war bis dahin noch eingemauert. In westlichen Gefilden - also auch in anderen Ländern Westeuropas - erspielte sich die Truppe durch jahrelange "Kleinarbeit" einen hohen Bekannt- und Beliebtheitsstatus. Nun wurde endlich auch ein musikalischer Neuanfang in Form einer CD-Produktion gewagt. Der eigentliche Entwicklungsfortschritt ist aus meiner Sicht die höhere Produktionsqualität. Da kann höchstens noch der eigentliche Studio-Vorgänger "Open Door" von 1987 mithalten.

Dem Quintett aus der "frommen deutschen Hauptstadt", Siegen, sind exzellente Rockstücke gelungen, Nummer 2 bis 4 sind einwandfreie Belege dafür. Was den "neuen" Sound der Band betrifft, so schuf sie kein Duplikat ihres ersten Karriereabschnitts, sondern hielt Bewährtes bei und kreierte Neues dazu. Natürlich liegt eine starke Betonung auf dem Mainstream der 80er, denn die alten Fans sollen möglichst auch die neue Platte kaufen ;-) Doch es gibt auch einige Elemente aus den 90er Jahren zu hören, zum Beispiel setzt Schlagzeuger Sebastian Cuthbert gute Akzente! "Pick Up The Fallen Ones" (# 8) hat was vom Alternative-Rock der Mittneunziger.

Frisch und sehr ausgereift wie eh und je ist das Songwriting der beiden Wahler- und Jost-Brüder. Man hört auf jeden Fall ihre jahrelange Erfahrung von unzähligen christlichen CDs, wo sie in der vergangenen Dekade mitgewirkt haben. Doch Routine und Abgeklärtheit vermisst man erfreulicherweise. Alle Lieder gehen gut nach vorne ab, die meisten haben ein hohes Tempo und wurden für eine "Popband" ziemlich rau abgemischt. Dies sollte auch die jungen Rockmusikfreunde hellhörig werden lassen...

Schade finde ich, dass man im Beiheft nichts Deutsches lesen kann. Die übergroße Mehrheit des Publikums dieser Gruppe dürfte schon im "mittleren Alter" sein und aus Deutschland kommen - warum dann auch alle Zusatzinfos neben den Liedtexten in englisch? Für mich nicht nachvollziehbar. Jedenfalls sind die Liedtexte selbst sehr gelungen, wenn es auch leider keine deutsche Übersetzung zu ihnen gibt. Zu jedem Lied ist eine Bibelstelle angegeben, was gut zur Vertiefung der Gedanken ist. Wie gewohnt kratzen die Herren Jost und Wahler nicht nur an, sondern auch unter der Oberfläche. Zwölf ehrliche Texte mit Substanz sind das Ergebnis. Thematisch geht es zum Beispiel darum, dass Gott lauter "limitierte Ausgaben" geschaffen hat, denn jeder Mensch ist ein Original. Der Titelsong (# 1) unterstreicht dies einmal mehr. "Any Time" (# 11) spricht von der Veränderung, die der Lauf der Zeit (besser Jahrhunderte) so mit sich bringt, "Gentle Light" (# 12) setzt dazu in gewisser Weise einen Kontrapunkt der Hoffnung, denn es geht um den Einzug des Volkes Israel ins "Gelobte Land". Von der Veränderung zur Heiligkeit durch die Liebe Gottes spricht "Love Comes To Town" (# 2).

Fazit: Man kommt gar nicht umhin, für die neueste Damaris Joy-Scheibe eine ernsthafte Empfehlung auszusprechen! Raffinierte Melodien, erstklassige musikalische Handarbeit und gescheite Texte, das ist Damaris Joy anno 2002. Hoffentlich gibt es in Zukunft noch weitere Produktionen der Siegener Combo.

David Decker

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9) Die Gemeinde, Juli 2002

In den 80er Jahren waren sie in der christlichen Popszene die Kultband schlechthin. Jetzt sind sie wieder da: Damaris Joy mit ihrem Album "Limited Edition". Eine kernige Scheibe liegt da in meinem CD-Player: Die Arrangements der Songs machen gleich beim ersten Hören Lust auf Musik. Ganz egal ob Rock, Ballade oder Gospel-Rock: Damaris Joy reizen auf ihrer neuen CD die ganze Bandbreite ihrer Kreativität aus. Man könnte es auch so ausdrücken: "Es geht gut ab auf diesem Album..."! "Limited Edition" - das sind satt abgemischte Instrumente und kraftvoller Gesang. Die Jungs von Damaris Joy können es halt immer noch. Wahrscheinlich besser als die eine oder andere schnell in den Himmel hochgejubelte Newcomer-Band. Und sie sind eine der wenigen Gruppen in Deutschland, die meines Erachtens den Gospel-Groove wirklich begriffen haben. Konsequenterweise sind deshalb die Texte auch in Englisch gehalten. Sie reflektieren das Leben als Christ und beschreiben die Liebe Gottes uns Menschen gegenüber. (Wer Probleme mit der Sprache hat: Texte sind im Cover abgedruckt.) Fazit: Nicht nur für Damaris Joy-Fans oder fromme Alt-Rocker ist diese Scheibe ein absolutes "Muss". Auch der eine oder andere Nachwuchskünstler sollte sich das Teil besorgen: zur musikalischen Fortbildung!

Marc Peratoner

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8) family, Ausgabe 3/2002, Juli

Der Wiedererkennungswert dieser Scheibe ist hoch. Schon bei den ersten Takten fühle ich mich in meine Jugend versetzt. Mit glasigen Augen habe ich damals auf einem Konzert ihrer fulminanten letzten Tournee innerlich von ihnen Abschied genommen. Jetzt sind sie wieder da - und Damaris Joy klingen immer noch so, wie ich sie in Erinnerung habe: rockiger Pop mit Funk, Sould und R&B-Elementen. - Britpop, Hiphop, Grunge? Das alles ist spurlos an Damaris Joy vorüber gegangen. Die gute Nachricht ist: Eingängige Lieder können sie nach wie vor - und es groovt auch noch. Besonders schön im Lied "Any Time", das auch textlich eine zentrale Funktion einnimmt: "Any time leaves its traces", jede Zeit hinterlässt ihre Spuren. Auch bei Damaris Joy: Der jugendliche Enthusiasmus ist verflogen. "Limited Edition" ist Rückblick und Selbstversicherung, Gegenwart mit einem Schuss Melancholie - und Ausblick auf eine bessere Welt.

Christof Klenk

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7) dran, Nr. 5/2002, Juni

Totgesagte leben länger. Fünfzehn Jahre nach der letzten LP "Open Door" präsentiert sich die Kultband aus dem Siegerland in fast unveränderter Formation, aber mit neuen Songs dem Publikum. "Limited Edition" heißt die CD und ist nicht zuletzt die Konsequenz aus einigen Auftritten, die seit Anfang 2000 stattfanden. Neben Hans-Martin und Karl-Friedrich Wahler (Keyboards) sowie Frieder und Helmut Jost (Gitarre und Bass) sitzt mit Sebastian Cuthbert ein Vertreter der jüngeren Generation an den Drums und ersetzt Thomas Adam, der das Comeback aus beruflichen Gründen nicht mitmachen kann.

Vom Gestern ins Heute: Was hat sich nach dreizehn Jahren Bühnenabstinenz geändert? Die Jungs sind älter geworden, das Publikum auch – die Musik aber bleibt und zeichnet sich durch solide Gitarren, Keyboards und Drums aus. Die zwölf englischen Songs stammen zum größten Teil aus der Feder von Helmut Jost und Hans-Martin Wahler. Sie sind von einer manchmal melancholischen Inhaltsschwere geprägt ("Summer Rain"), an anderen Stellen aber auch mitreißend ("Night Of The Proms"). Man wird beim Hören von "Limited Edition" nicht völlig überrascht sein – wer Damaris Joy kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Besonders alteingessene Fans wird dies freuen.

Johannes Neufeld

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6) Music & Art (Holland), Nr.3, Mai 2002

Wir bekamen die neueste CD von Damaris Joy ins Haus. Damaris Joy war in den 80er Jahren DIE Gospelrockband in Deutschland. Neben einer sehr guten Show war es besonders die Musik, die dank dem Musikphänomen Helmut Jost (Komponist, Arrangeur, Instrumentalist) außergewöhnlich gut gemacht war. Während der ganzen 90er Jahre gab es die Band nicht mehr. Ihr Abschlusskonzert 1988 in der Siegerlandhalle in Siegen war ein großartiges Fest. Aber letztes Jahr kamen die Musiker und Sänger wieder zusammen, um es "noch einmal zu probieren". Dies resultierte in einem vollständigen Comeback. Sie geben nun wieder Konzerte und spielen ein vollständig neues Repertoire.

Sich auf den Lorbeeren von Gestern auszuruhen hat wenig Sinn, das hat diese Band glücklicherweise kapiert. Der beste Beweis für den gelungenen Neuanfang ist eine CD mit dem Titel "Limited Edition" und 12 hervorragenden Pop- / Rocksongs. Wer wirklich sehr gute Musik liebt: So ausgereift wie "Limited Edition" muss Musik sein! Auch in den Songs beobachtet man den Prozess des Älterwerdens und dass man nicht alle Probleme löst, in dem man Leuten irgendwelche Bibeltexte um die Ohren haut. Nicht dass DJ das in der Vergangenheit getan hätte - aber die Texte von DJ haben enorm an Tiefgang gewonnen und geben dem Hörer Gelegenheit, echte Fragen und geschilderte Situationen mit eigenen Gedanken kreativ zu beantworten, ein bisschen wie es U2 in ihren Texten tun, obwohl U2 einen total anderen Sound hat.

Fazit: Diese CD ist ein echter Genuss. Damaris Joy, macht so weiter, denn das ist ein reifer Sound einer reifen, erwachsenen Band, die alle Kinkerlitzchen hinter sich gelassen hat. Auf ihren Konzerten scheint sich eine interessante Verschiebung ergeben zu haben: Waren früher die Jugendlichen das Publikum, ist heute der größte Teil der Besucher zwischen 30 und 50 Jahren: Erwachsener Pop und Rock für ein erwachsenes Publikum.

Übersetzung: Esther te Vaarwerk

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5) eXact!, Ausgabe Mai/Juni 2002

Die haben da weiter gemacht, wo sie vor 15 Jahren aufgehört haben. Das war mein spontaner Gedanke, als ich diese Platte zum ersten Mal hörte.

Viele werden sich fragen, kann ein solches Comeback nach 15 Jahren wirklich gut gelingen? Hier nun die glasklare Antwort: Ja, es kann! Bei dieser Platte hat man den Eindruck, es hat nie eine solche lange Pause gegeben. Was Frieder Jost als Gitarrist drauf hat, das zeigt er dem Hörer gleich beim zweiten Titel "Love Comes To Town". Die Platte hat insgesamt auf rund 50 Minuten zwölf Titel dem Hörer zu bieten. Einige Songs auf dieser Platte: Gentle Light, Love Is, Take It As It Is, Talk It Over, Night Of The Proms oder Limited Edition. Als Bibeltexte für ihre Songs haben sie sich unter anderem Psalm 73, 21-28, Lukas 19, 1-10, Johannes 10, 14-16 neben weiteren Versen vorgenommen.

Über diese Platte kann man nur sagen: Gospelrock vom Feinsten. Ich hoffe nur, dass es mehr als nur eine Tour von den Jungs geben wird, und vor allem dass ihr erstes Album nach dem Comeback nicht ihr letztes war. Denn die Reaktionen, die auch im Gästebuch im Internet zu lesen sind, sind durchweg positiv. Und das nicht zu Unrecht. Ein wirklich gelungenes Comeback.

Thomas Rank

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4) www.shop-c.de, März 2002

Was passiert, wenn Musiker ein erfolgreiches Projekt an den Nagel hängen und es über 10 Jahre scheinbar definitiv beerdigt ist? Offensichtlich gärt es unter der Oberfläche: "Ich hätt' da noch eine Idee" - "Da fällt mir noch was ein" - "Dieser Song wäre auch noch was für Damaris Joy gewesen" - so muss es in den Köpfen der Josts, Wahlers und des Cuthbert rumort haben. Irgendwann kann man die Kreativität nicht mehr zurückhalten, sie muss raus, sie explodiert.

Also haben sich die "alten Herren" ins Studio zurückgezogen, die Instrumente abgestaubt und das getan, was sie am besten konnten: abgezockt. Mukke. Bluesigen, melodiösen Rock, mit fetten Gitarren, breiten Keyboards und überraschenden, mehrstimmigen Gesangssätzen. Natürlich haben sich Damaris Joy weiterentwickelt. Technisch. Musikalisch. Kreativ. Doch die Mode-Erscheinungen der 90er und frühen 00er scheinen spurlos an ihnen vorbeigegangen zu sein. Was man hier zu hören bekommt, ist 80er Jahre-Rock auf allerhöchstem Niveau. Und das ist gut so - sehr gut.

Also schmeiße ich die "Limited Edition" immer wieder ein und träume von der Musik, mit der ich groß geworden bin: Bluesrock, Soul, Bluesrock, - war das nicht auch die Zeit von Supertramp? ah ja da :-) - und - ach so - Bluesrock.

Während bei den "Trendsettern" das modische Echo der 70er verhallt, droht bereits die Renaissance der 80er. Soll sie kommen - wir sind bestens gerüstet ;-)

Jockel Hofmann

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3) unterwegs, Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche, 18/2002

Musik für Menschen in der Lebensmitte

Die Rock-Dinos der deutschen Gospelmusik-Szene sind wieder auferstanden. Mit ihrer neuen CD "Limited Edition" meldet sich Damaris Joy nach 13 Jahren wieder zurück.

Eigentlich waren die Siegerländer Gebrüder Jost und Wahler - die neuerdings von dem jungen Schlagzeuger und Sänger Sebastian Cuthbert verstärkt werden - musikalisch nie weg vom Fenster. So hört man der neuen Scheibe an, dass sie sich inzwischen viel mit Black Gospel- und Soul-Music beschäftigt haben. Gut abgehangenen Groove-Rock "für Menschen in der Mitte des Lebens" gibt's da auf die Ohren. Leute, die mit Joe Cocker, Bonnie Raitt und Eric Clapton aufgewachsen sind und denen der Rap und Hip-Hop der Teens und Twens zu zappelig ist, werden sich hier musikalisch zu Hause fühlen.

Die englischen Texte von Hemi Jost und Hans-Martin Wahler haben durchweg einen biblischen Bezug. Sie sprechen von der Erfahrung und der Erwartung, die ihr Glaube gewonnen hat. Bereit sein für die Liebe Gottes wie Zachäus ("Love comes to town"), mit seiner Nähe rechnen ("Limited Edition"), Barmherzigkeit leben ("Pick up the fallen ones") und Leben im Angesicht der kommenden Welt Gottes ("Talk it over", "We're still gathered at the throne") - das sind die Themen der Mittvierziger.

Wer mehr über Damaris Joy erfahren will, kann sich unter der optisch sehr ansehnlichen und service-orientierten WebSite "www.damarisjoy.de" informieren.

Joachim Schumann

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2) Siegener Zeitung, 12.04.2002

"Themen der Lebensmitte" – Damaris Joy: "Limited Edition" für ein reiferes Publikum

Ins jugendliche Lager der Musikhörer werden Damaris Joy mit ihrer neuen Scheibe "Limited Edition" (Gerth Medien) kaum vorstoßen – und das wollen sie auch gar nicht. Den "Themen der Lebensmitte" (Pressemitteilung) haben sich die Siegerländer Musiker auf ihrem Silberling angenommen und zielen damit auf eine Hörerschicht zwischen 30 und 50 Jahren ab. In der dürfte Damaris Joy es allerdings jede Menge Anhänger geben, die die erste Produktion der christlichen Rockband nach 15 Jahren mit Kusshand in Empfang nehmen. Die Combo verleugnet ihre musikalischen Wurzeln nicht, sie passt sich modernen Zeitströmungen nicht an, sondern zieht ihr ganz eigenes Ding durch. Die Fans werden es ihr danken.

Damaris Joy ist eine Band der 1980-er Jahre, was man den zwölf Eigenkompositionen auch anhört – stilistisch betrachtet. Neu ist indes Sebastian Cuthbert an den Drums, der Helmut Jost (Vocals, Bass), Hans-Martin Wahler (Keyboards, Vocals), Karl-Friedrich Wahler (Keyboards, Vocals) und Frieder Jost (Guitars, Vocals) an den Drums und gesangsmäßig tatkräftig unterstützt.

Die Stärken von Damaris Joy liegen bei "Limited Edition" eindeutig im Bereich sphärisch-balladesker Klänge: Das melodisch erstklassige Highlight "Summer Rain" etwa, das deutliche Querverweise zu Toto beinhaltet, malt mit seinem flauschig-verträumten Sound förmlich Bilder eines warmen Sommerregens vors innere Auge. Dem stehen in puncto Atmosphäre das ebenfalls an Lukather & Co. gemahnende "Gentle Light" sowie das starke "Pick up the fallen ones" nicht nach. Eine locker-flockige Nummer wie "Any time", die am ehesten an Chris Rea erinnert, fügt sich da sehr gut ein.

Nun tummeln sich erwähnte Stücke sämtlich im hinteren Bereich der Platte. Da drängt sich die Frage auf, wie es weiter vorne so aussieht? Insgesamt gut – Fakt ist aber, dass sich die Scheibe mit zunehmender Laufdauer deutlich steigert. Griffige Refrains haben fast alle Titel (man höre nur den Opener "Limited Edition"), nur wird dieses hohe melodische Niveau bei einigen Songs nicht über die gesamte Länge gehalten, soll heißen: Die eine oder andere Strophe plätschert ein wenig vor sich hin.

Zuweilen lassen es Damaris Joy auch ein bisschen fetziger angehen, etwa beim gospeligen "We’re still gathered at the throne", wobei die Band einen zielsicheren Klang-Cocktail aus Pop-, Gospel- und von Zeit zu Zeit auch bluesigen Elementen mixt. Der Abwechslung wegen wäre die ein oder andere heftigere Rock-Nummer wünschenswert gewesen. Die aber bleiben aus, und so gibt es mit Ausnahmen des extravaganten "Night of the proms" wenig Eckiges, Kantiges – oder Raues –, sondern durchweg gefällige Kost in weichem Sound-Gewand.

Handwerklich wird freilich erste Qualität geboten, wobei die seltenen aber superben Orgelsoli hervorzuheben sind. Die Produktion geht ebenfalls in Ordnung, nur die Lead-Vocals hätten etwas mehr in den Vordergrund gerückt werden können.

Alex Weiß

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1) Westfälische Rundschau, 08.03.2002

Damaris Joy mit starker neuer CD: "Musik schmeckt besser als je zuvor"

"Die Arbeit ist noch nicht beendet, die Musik schmeckt besser als je zuvor", schreibt "Damaris Joy" im Beiheft ihrer nagelneuen CD. Wohl wahr, und dieser intensive Geschmack teilt sich dem Hörer ausgesprochen kraft- und geschmackvoll mit.

"Limited Edition" haben die Brüder Wahler und Jost sowie der neue Schlagzeuger Sebastian Cuthbert das 50-minütige Opus genannt, und im Titelsong erläutern sie, wie dieses "Limited" gemeint ist: nicht als "begrenzt", sondern als "einzigartig".

"Damaris Joy" ist eine Band mit dezidiert christlichen Themen, allerdings ohne fromme Floskeln, geblieben. Gleichzeitig präsentiert sich die Formation ganz modern. Die Rhythm-&-Blues-Wurzeln werden sehr entspannt ins aktuelle Pop-Rock-Soundgewand geflochten. Dieser Spagat gelingt dank einer enormen musikalischen Kompetenz: Fast alle Titel haben Ohrwurm-Qualität, und einige (das U 2-nahe "Love comes to town" oder "Talk it over") könnten echte Hits werden.

Helmut Jost, der einen Großteil der Songs geschrieben hat, ist - zusammen mit Hans-Martin Wahler - die Stimme der Band. Josts intensiv soulige Vokalversionen sind herausragend. Aber nach wie vor ist "Damaris Joy" vor allem ein Team. Das Ganze bedeutet mehr als die Summe der Einzelbeiträge. Der Gruppengesang ist bestechend schön, die gitarristischen Feuerwerke von Frieder Jost ("Night of the proms") haben Klasse, und die Produktion - aufgenommen in Frank Röchers HiFive-Studio - ist vom Allerfeinsten.

Kommenden Sonntag präsentieren Siegens Parade-Rocker ihre neue Scheibe ab 20 Uhr beim OAS-Abschlusskonzert in der Siegerlandhalle. Jede Wette, dass das ein Riesen-Fest wird - bei diesen Songs und bei der professionellen Qualität dieser frisch gebliebenen Band wäre alles andere eine ziemliche Überraschung.

Jan Vering