Editorial (2015)
theophiles Deliverance Eden

Es hat sich viel getan an der "Museumsfront"… Nach Theophiles finden sich nun auch ausführliche Informationen zu Deliverance und Eden im weltweiten Netz. Der Link auf den Bildern führt direkt zum Ziel – oder hier gerne noch mal einzeln:

theophiles
Deliverance
Eden

Ken Janz, Rebell in Gottes Hand, 2003Natürlich ist das nur "die halbe Wahrheit" – oder sogar noch weniger. Ken Janz hat in seinem 2003 veröffentlichten Buch "Rebell in Gottes Hand" irgendwie ganz andere Eindrücke niedergeschrieben, als das in der WebSite zu Deliverance rüberkommt, die allerdings auch von jemand zusammengestellt ist, der nur indirekt mit der Band zu tun hatte. Trotzdem ist seine Recherchearbeit erwähnenswert – die Deliverance-WebSite ist eine wahre Fundgrube!

Bei Ken Janz geht es aber "ums Eingemachte", um den langen und schwierigen Weg der Band von der Singetruppe des Janz Team-Missionswerkes zu einem säkular anerkannten "Act". Und es geht um seinen persönlichen Abstieg in die allertiefsten Abgründe. Ein lesenswertes Buch, das einen erschrecken lässt, aber auch dankbar macht dafür, wie Gott Menschen aus absolut ausweglosen Situationen herausführen kann.

Ich muss sagen, dass ich damals nur sehr wenig gewusst habe von den Hintergründen und Schwierigkeiten von Deliverance, denen man hier und da mal persönlich begegnet ist (Siegerlandhalle Inge Brück, Loreley BuJu, Nürnberg Kirchentag und Pizzeria hinterher…). Sie waren für uns so was wie Vorbilder, ihre Musik hat uns beeinflusst – und sie haben der Rockmusik christlicher Prägung viele Türen geöffnet. Wie oft sind wir an einen Ort gekommen und es wurde davon berichtet, dass vor uns Deliverance gespielt hat…!

Da haben wir viel Gutes über die Musik und die "Botschaft" der Band gehört und was für nette "Jungs" das waren, aber wir haben auch die "Kehrseite der Medaille" kennengelernt. "Verbrannte Erde" haben wir das genannt. Veranstalter haben viele Monate oder Jahre lang keine Konzerte machen können, weil in ihrer Kasse ein Riesenloch war. Ein Konzert von Damaris Joy bot dagegen vielen Veranstaltern die Möglichkeit, endlich mal wieder richtig viel Geld in die Kasse zu bekommen. Das war ja alles "für die Jugendarbeit" (so was gab es ja früher noch).

Wenn man über die Vergangenheit liest und seine eigenen Eindrücke daneben hält, dann korrigiert sich vielleicht manches (falsche) Bild, aber man kann es auch einfach so sagen, wie Dr. Christoph Kolbe (Theophiles) dies in der vergangenen Woche in einer eMail schrieb: "War 'ne großartige Zeit".

Wohl wahr.


Hans-Martin Wahler

06.03.2015


Editorial aktuell